Zusammenfassung
Trotz der Einführung neuer Antiepileptika erweisen sich weiterhin etwa ein Drittel
der Epilepsiepatienten als pharmakoresistent. Die Pharmakoresistenz kann dabei von
Beginn der Erkrankung an ausgeprägt sein oder sich im weiteren Verlauf entwickeln.
Von der Aufklärung der zu Grunde liegenden Mechanismen verspricht man sich Erkenntnisse,
die in der Entwicklung neuer Antiepileptika genutzt werden können und eine Basis für
die Entwicklung von neuen therapeutischen Strategien zur Überwindung der Pharmakoresistenz
bilden. Untersuchungen der vergangenen Jahre haben Hinweise dafür erbracht, dass Arzneimitteltransportsysteme
an der Blut-Hirn-Schranke bei pharmakoresistenten Patienten erhöhte Expressionsraten
aufweisen und durch einen Auswärtstransport von Antiepileptika deren Wirksamkeit einschränken
können. Zudem konnten epilepsieassoziierte Veränderungen an verschiedenen Zielstrukturen
von Antiepileptika nachgewiesen werden, die den Effekt der Antiepileptika limitieren.
Zukünftige Untersuchungen müssen zeigen, ob die neuen Erkenntnisse für eine Optimierung
der therapeutischen Situation genutzt werden können.
Summary
Despite the launch of a series of new antiepileptic drugs, epilepsy in about one third
of the patient population is considered to be pharmacoresistant. Thereby, pharmacoresistance
can exist with onset of the disease, but can also develop with progression of epilepsy.
The analysis of the underlying mechanisms promises findings that can be used for the
development of new antiepileptic drugs, and can be used for the development of new
therapeutic strategies to overcome pharmacoresistance. Research during the last years
indicates that multidrug transporters at the bloodbrain barrier are overexpressed
in pharmacoresistant patients and can mediate efflux of antiepileptic drugs, thereby
restricting their efficacy. Furthermore epilepsy-associated changes have been detected
in antiepileptic drug target structures, which can limit the drug effect. Future investigations
have to clarify, whether the findings can be used for the optimization of the therapeutic
situation.
Schlüsselwörter
Antiepileptika - Pharmakoresistenz - Epilepsie
Keywords
Antiepileptic drugs - pharmacoresistance - epilepsy